Eingesprochener Text:
Die Tanzwuth, eine Volkskrankheit im Mittelalter.
Nach den Quellen für Aerzte und gebildete Nichtärzte bearbeitet von Dr. J.F.C. Hecker, Berlin, 1832
(…) Die Erscheinungen, von denen hier die Rede ist, gewähren einen tiefen Blick in das geistige Wesen der menschlichen Gesellschaft. Sie gehören der Geschichte an, und werden so wie sie waren, nie wiederkehren, aber sie zeigen eine verwundbare Stelle des Menschen, den Trieb der Nachahmung, und stehen daher in sehr naher Beziehung zum menschlichen Gesammtleben. Es schien der Mühe werth, Krankheiten zu beschreiben, die sich auf den Strahlen des Lichtes, auf den Flügeln der Gedanken verbreiten, Krankheiten, welche durch sinnlichen Reiz den Geist erschüttern, und in die Nerven, die Wege seines Willens und seiner Gefühle, wunderbar ausstrahlen; (…)
Tanzwuth in Deutschland und den Niederlanden. (…) Noch waren die Nachwehen des schwarzen Todes nicht verwunden, und die Gräber so vieler Millionen kaum eingesunken, als in Deutschland ein seltsamer Wahn die Gemüther ergriff, und der göttlichen Natur des Menschen hohnsprechend, Leib und Seele in den Zauberkreis höllischen Aberglaubens fortriß. Es war eine Verzückung, welche den Körper wunderbar durchraste, und länger als zweihundert Jahre das Staunen der Zeitgenossen erregte, seitdem aber nicht wieder gesehen worden ist. Man nannte sie den Tanz des heiligen Johannes oder des heiligen Veit, bacchantischer Sprünge wegen, mit denen die Kranken im wilden Reigen schreiend und wuthschäumend den Anblick von Besessenen darboten. Sie blieb nicht auf einzelne Orte beschränkt, sondern verbreitete sich, vorbereitet durch die herrschende Sinnesart, über ganz Deutschland und die nordwestlich angränzenden Länder, durch den Anblick der Leidenden, wie eine dämonische Volkskrankheit.
Schon im Jahr 1374 sah man in Aachen Schaaren von Männern und Frauen aus Deutschland ankommen, die vereint durch gemeinsamen Wahn, in den Straßen und in den Kirchen dem Volke dies sonderbare Schauspiel gewährten. Hand in Hand schlossen sie Kreise, und ihrer Sinne anscheinend nicht mächtig, tanzten sie stundenlang in wilder Raserei, ohne Scheu vor den Umstehenden, bis sie erschöpft niederfielen; dann klagten sie über große Beklemmung und ächzten als stände ihnen der Tod bevor, bis man ihnen den Unterleib mit Tüchern zusammenschnürte, worauf sie sich erholten und frei blieben bis zum nächsten Anfalle. Diese Einschnürung geschah wegen der Trommelsucht, welche sich nach dem krampfhaften Toben einstellte, oft half man aber noch kunstloser mit Faustschlägen und Fußtritten auf den Unterleib. Während des Tanzes hatten sie Erscheinungen, sie sahen nicht, sie hörten nicht, ihre Phantasie gaukelte ihnen die Geister vor, deren Namen sie hervorkrächzten, und späterhin sagten einige aus, sie wären sich so vorgekommen, wie in einen Strom von Blut getaucht, und hätten deshalb so hoch springen müssen. Andere sahen in ihrer Verzückung den Himmel offen, mit dem thronenden Heiland und der Mutter Gottes, wie denn der Glaube des Zeitalters sich in ihrer Phantasie wundersam und mannigfach spiegelte.
Wo die Krankheit vollkommen entwickelt war, da begannen die Anfälle mit fallsüchtigen Zuckungen. Die Behafteten fielen bewusstlos und schnaubend zu Boden. Schaum trat ihnen vor den Mund, dann sprangen sie auf, und hoben ihren Tanz an mit unheimlichen Verzerrungen. Doch trat das Uebel ohne Zweifel sehr verschiedenartig auf, und veränderte sich nach Zeit und Ort, worüber die nichtärztlichen Zeitgenossen die nöthigen Angaben nur unvollständig aufgezeichnet haben, (…)
Nur wenige Monate bedurfte es, um diese dämonische Krankheit von Aachen aus, wo sie sich im Juli zeigte, über die benachbarten Niederlande zu verbreiten. In Lüttich, Utrecht und Tongern und vielen anderen belgischen Städten erschienen die Johannistänzer mit Kränzen im Haare, den Unterleib mit Tüchern umgürtet, um ohne Verzug Erleichterung zu finden, wenn nach dem Rasen die Trommelsucht sich einstellte. Die Einschnürung bewirkte man leicht durch das Umdrehen eines eingesteckten Stockes, viele zogen aber auch Fußtritte und Faustschläge vor, wobei es an Hülfeleistenden nicht fehlte, denn wo dergleichen vorging, da lief das Volk schaarenweise zusammen, um mit gierigen Blicken sich an dem grauenvollen Schauspiel zu weiden. Endlich erregte die anwachsende Menge der Behafteten nicht weniger Besorgnis, als die Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkte. In Städten und Dörfern nahmen sie die Gotteshäuser ein, überall wurden ihretwegen Umzüge veranstaltet, Messen gelesen und kirchliche Gesänge angestimmt, überall Verwunderung und Entsetzen über die Krankheit, deren teuflischen Ursprung niemand bezweifelte. In Lüttich nahmen die Priester ihre Zuflucht zu Beschwörungen, und suchten dem Uebel, das ihnen gefährlich zu werden drohte, mit all ihrer Macht zu steuern. Denn oft stießen die Besessenen, zu Schaaren vereint, Verwünschungen gegen sie aus und wollten sie tödten, auch ließ man sich so von ihnen einschüchtern, dass eine eigene Verordnung erging, keine anderen als stumpfe Schuhe anzufertigen, weil die Besessenen einen krankhaften Widerwillen gegen die Schuhschnäbel kund gegeben hatten, die bald nach dem großen Sterben i. J. 1350 in die Mode gekommen waren. Noch mehr wurden diese durch den Anblick der rothen Farbe aufgeregt, deren Einfluß auf die erkrankten Nerven eine wunderbare Uebereinstimmung krampfhafter Uebel mit dem Zustande wüthender Thiere erkennen lässt, (…) Auch gab es einige unter ihnen, die den Anblick von Weinenden nicht ertragen konnten. Daß die Behafteten eine Art Sectirer wären, davon glaubten sich die Geistlichen täglich mehr zu überzeugen, deshalb eilten sie mit der Beschwörung, damit das Uebel sich nicht unter die höheren Stände verbreitete, denn bis jetzt waren fast nur Arme ergriffen worden, und die wenigen Wohlhabenden und Mönche, die man unter ihnen sah, gehörten zu denen, deren Leichtfertigkeit dem Reiz der Neuheit nicht zu widerstehen vermochte, sollte diese auch von dämonischen Schwindel ausgehen. Wirklich hatten nun auch Behaftete unter dem Einfluß geistlicher Beschwörungsformel geäußert, man hätte den Dämonen nur noch einige Wochen Zeit lassen sollen, so würden sie in die Leiber der Vornehmen und Fürsten gefahren sein, und durch diese den Clerus vernichtet haben. Reden dieser Art, welche die Besessenen in einem Zustande vernehmen ließen, der mit dem magnetischen Schlafe verglichen werden kann, wurden überall geglaubt, und gingen mit wunderlichen Zusätzen von Mund zu Mund, desto eifriger suchten die Geistlichen jeder gefährlichen Stimmung des Volkes zuvorzukommen, als ob die bestehende Ordnung der Dinge von dem Unsinn ernstlich hätte bedroht werden können. Ihre Bemühungen hatten Erfolg, denn im vierzehnten Jahrhundert war die Beschwörung ein mächtiges Heilmittel, oder es fand auch die wahnsinnige Ueberspannung in der von selbst eintretenden Erschlaffung ihr Ende, und so sah man nach zehn oder elf Monaten keine Johannistänzer mehr in den belgischen Städten. Doch war das Uebel zu tief gewurzelt, um so leichten Angriffen zu weichen.
Einen Monat später als in Aachen zeigte sich die Tanzsucht in Köln, wo die Zahl der Besessenen auf mehr als Fünfhundert anwuchs, und um dieselbe Zeit in Metz, wo elfhundert Tänzer die Straßen angefüllt haben sollen. Landleute verließen den Pflug, Handwerker die Werkstätte, Hausfrauen den Heerd, um sich dem wilden Reigen anzuschließen, und die gewerbreiche Stadt wurde der Schauplatz verderblichen Unheils. Heimliche Begierden wurden aufgeregt, und fanden nur zu bald Gelegenheit zu wilder Befriedigung, auch benutzen viele Bettler, von Laster und Elend gedrückt, die willkommene neue Krankheit zu kurzweiligem Erwerb. Mädchen und Knaben entliefen ihren Aeltern, und Dienstboten ihren Brotherren, um sich an den Tänzen der Besessenen zu ergötzen, und das Gift der geistigen Ansteckung begierig einzusaugen. Ueber hundert unverheirathete Weiber sah man an geweiheten und ungeweiheten Stätten umherrasen, und es zeigte sich bald, welche Gluth in ihnen gelöscht worden war. Besessene dieser Art genasen dann auch sehr bald, viele schon innerhalb zehn Tagen, andere blieben jedoch unersättlich, so daß man sie den schwangeren Leib mit Tüchern umgürten und immer wieder und wieder an den Tänzen Theil nehmen sah. Schaaren versunkener Müßiggänger, welche die Geberden und die Zuckungen der Kranken trefflich nachzuahmen verstanden, zogen Unterhalt und Abenteuer suchend von Ort zu Ort, und verbreiteten das widrige Krampfübel wie eine Seuche, denn bei Krankheiten dieser Art werden Empfängliche eben so leicht von dem Schein wie von der Wirklichkeit ergriffen. Zuletzt verjagte man diese Unheil bringenden Gäste, die den Beschwörungen der Priester wie den Heilmitteln der Aertzte gleich unzugänglich waren, doch konnte man in den rheinischen Städten erst nach vier Monaten des Truges und der Lasterhaftigkeit Herr werden, die das ursprüngliche Uebel so bedenklich vergrößert hatten. Einmal ins Leben gerufen, schlich indessen die Seuche weiter, und fand überreichliche Nahrung in der Sinnesart des vierzehnten und funfzehnten Jahrhunderts, ja auch noch im sechzehnten und siebzehnten dauerte sie, wenn auch vermindert, fort als eine stehende Geisteskrankheit, und erregte in Städten, deren Bewohnern sie neu war, eben so wunderbare als verabscheuenswürdige Auftritte.
Straßburg wurde von der „Tanzplage“ im Jahr 1418 heimgesucht. Es war noch derselbe Wahnsinn unter dem Volke, wie in den niederrheinischen und belgischen Städten. Ergriffen vom Anblick der Befallenen, erregten viele Erkrankende Besorgniß durch wirres und verkehrtes Benehmen, dann folgten sie unaufhaltsam den Schwärmen der Tanzenden, die Tag und Nacht durch die Straßen zogen, begleitet von aufspielenden Sackpfeifern und zahllosen Neugierigen, denen sich bekümmerte Aeltern und Verwandte anschlossen, zu sehen, wie es den verirrten Ihrigen erginge. Trug und Verworfenheit trieben auch in dieser Stadt ihr finsteres Spiel, doch scheint wohl der krankhafte Wahn vorgewaltet zu haben. Deshalb konnte nur vorläufig die Religion Hülfe bringen, und in diesem Sinne nahm sich der Stadtrath der Unglücklichen menschenfreundlich an. Man theilte sie in abgesonderte Haufen, und gab ihnen verantwortliche Aufseher, damit ihnen kein Leides geschähe, vielleicht auch um die Rohheit unter ihnen zu zügeln. So wurden sie denn zu Fuß und zu Wagen zu den Kapellen des heiligen Veit nach Zabern und Rotestein geleitet, wo ihrer Priester warteten, um durch das Hochamt und andere heilige Gebräuche auf ihre verirrten Sinne zu wirken. Nach vollbrachtem Gottesdienst führte man sie in feierlichem Umzuge zum Altar, ließ sie von ihren Almosen ein Geringes opfern, und viele mögen durch Andacht und die Heiligkeit des Ortes von trostlosem Irrwahn genesen sein. Man beachte hier wohl, daß sich in dieser Zeit die Tanzwuth an den Altären des Heiligen nicht erneute, daß man von diesem nur Hülfe flehte, und von seiner Wunderthätigkeit die Genesung hoffte, welche außer dem Bereich menschlicher Einsicht lag. (…)
Wie nun aber die Anbetung von dieser Art Heiligen aller historischen Beziehungen entkleidet war, welche von den Priestern absichtlich verwischt wurden, so trug man sich zu Anfang des funfzehnten Jahrhunderts, vielleicht auch schon im vierzehnten, mit der Legende, St. Veit habe, ehe er sich unter das Schwert gebeugt, zu Gott gebetet, er möge alle, die seinen Abend fasten und seinen Tag feiern würden, vor dem Tanz bewahren, worauf eine Stimme vom Himmel vernommen worden sei: „Vite, du bist erhöret“. So wurde St. Veit der Schutzheilige der Tanzsüchtigen, (…)
Es wurden vom Veitstanze Menschen jeden Standes und jeder Beschäftigung befallen, besonders solche, die eine sitzende Lebensart führten, wie Schuster und Schneider; aber auch rüstige Landleute verließen, wie vom bösen Geiste ergriffen, ihre Feldarbeit, und so sah man die Befallenen bunt durch einander von Zeit zu Zeit an bestimmten Orten zusammen kommen, um ohne Rast bis zum letzten Hauche zu tanzen, wenn sie nicht von den Umstehenden daran verhindert wurden. Ihre Wut und Ausgelassenheit beraubte sie so aller Sinne, daß sich viele unter ihnen an Ecken und Wänden die Köpfe zerschmetterten, oder sich blindlings in reißende Ströme stürzten, wo sie ihren Tod fanden. Brüllend und schäumend konnten sie von den Umstehenden nicht anders gebändigt werden, als daß man sie mit Bänken und Stühlen umstellte, damit sie durch hohe Sprünge ihre Kräfte desto früher aufrieben, worauf sie denn wie entseelt zu Boden fielen und sich nur nach und nach wieder erholten. Doch hatten viele auch damit noch nicht den inneren Sturm ausgerast, sondern sie erwachten mit neu belebten Kräften, und mischten sich wieder und wieder unter die Schaaren der Tanzenden, bis endlich die Krankheit ihres Geistes durch die äußerste Erschöpfung ihres Körpers beschwichtigt wurde, nachdem der mächtige Reiz der leidenden Nerven durch die höchste unwillkührliche Anstrengung der Glieder verarbeitet worden war. Die Anfälle selbst waren also auch hier, was sie ihrem Wesen nach in allen Nervenkrankheiten sind, nothwendige Krisen eines inneren krankhaften Zustandes, der sich von dem Sitze des gestörten Geistes auf die Nerven der Bewegung, und in der früheren Zeit auf die Geflechte des Unterleibes warf, wo sich ein tief eingreifendes Leiden durch Luftabsonderung in den Därmen zu erkennen gab.
Bei vielen war die Heilung durch stürmische Anfälle so gründlich und entschieden, daß sie in die Werkstatt und an den Pflug zurückkehrten, als wäre mit ihnen nichts vorgefallen. Andere dagegen büßten die Krankheit und ihren Frevel mit einer so gänzlichen Vernichtung der Kräfte, daß sie durch keine Stärkung ihre vorige Gesundheit wiedererlangen konnten. Staunen erregte es unter den Aerzten, daß hochschwangere Frauen von der Krankheit befallen werden konnten, ohne den geringsten Schaden ihrer Leibesfrucht, die sie nur durch Einbinden des Unterleibs sicherten. Fälle dieser Art kamen noch zu Schenck’s Zeiten nicht selten vor. Daß die Kranken von der Musik heftig ergriffen, und ihre Anfälle dadurch erregt und verstärkt wurden, liegt in dem Wesen dieser und ähnlicher Nervenkrankheiten, in denen Eindrücke durch das Gehör, den geistigsten aller Sinne, höher als alle übrigen anzuschlagen sind. Die Obrigkeiten der Städte mietheten deshalb Musiker, um die Anfälle der Veitstänzer desto rascher vorüberzuführen, und ließen kräftige Männer sich unter ihre Haufen mischen, um ihre Erschöpfung recht vollständig zu machen, wovon man so oft gute Erfolge gesehen hatte; auch verboten sie rothe Kleidung zu tragen, weil die Kranken durch den Anblick dieser Farbe so in Wuth geriethen, daß sie auf Leute mit rother Kleidung losstürzten, um ihnen Leiden anzuthun, wovon sie nur mit Mühe abgehalten werden konnten. Ihre eigenen Kleider zerrissen sie häufig in den Anfällen, auch verübten sie anderen Unfug, woher die Wohlhabenden unter ihnen sich von zuverlässigen Aufsehern begleiten ließen, damit sie sich weder selbst noch anderen Schaden zufügten. (…)
So hatte G.Horst im Frühjahr 1623 einige Frauen gesehen, die alljährlich nach der St. Veits-Kapelle in Dreffelhausen bei Weissenstein im Ulmer Gebiete wallfahrteten, um dort ihre Tanzanfälle eben so abzuwarten, wie nach Schenck’s Bericht die Kranken im Breisgau. Doch genügte ihnen nicht ein dreistündiges Tanzen, sondern mit gestörtem Geiste, wie Ecstatische, tanzten sie Tag und Nacht, bis sie erschöpft zu Boden stürzten, und wieder zu sich gekommen, sich von der peinigenden Unruhe und der schmerzhaften Schwere im Körper befreit fühlten, die sie einige Wochen lang vor dem St. Veitstage gequält hatte. Nach diesem Sturm befanden sie sich das ganze Jahr über wohl, und ihr Glaube an die Schutzkraft des Heiligen war so groß, daß eine von ihnen mehr als zwanzigmal sich eingestellt, und eine andere schon den zweiunddreißigsten St. Veitstag an geweiheter Stätte gefeiert hatte. Der eigentliche Tanzanfall wurde hier, wie wahrscheinlich auch anderer Orten, durch Musik angeregt, von welcher die Kranken sich in einen Zustand der Verzückung versetzt fühlten. Daß die Musik überhaupt zur Erhaltung des Veitstanzes viel beigetragen, die Anfälle angeregt, verschlimmert, oder auch wohl gemildert habe, beweisen viele übereinstimmende Nachrichten. Schon im vierzehnten Jahrhundert wurden ja die Schwärme der Johannistänzer von Spielleuten mit lärmenden Instrumenten begleitet, die in ihnen den krankhaften Rausch anfachten, und es ist glaublich, daß durch allzubelebte Melodien und die schneidenden Töne der Pfeifen und Trompeten bei vielen Kranken eine vielleicht geringe Ecstase zur äußersten Wuth gesteigert worden sei, wie man dies in der spätern Zeit recht eigentlich beabsichtigte, um die Stärke des Uebels durch die Heftigkeit seiner Anfälle zu brechen, - nicht zu gedenken, daß durch rauschendes Spiel, durch welches dem rohen Haufen ein dämonisches Fest bereitet wurde, die unseelige Krankheit weiter und weiter verbreitet werden mußte.